Hausarztmedizin 

Der normale Bürger ist letztendlich für seine Gesundheit selbst verantwortlich.
Der gute Arzt kann dabei helfen gesund zu leben. Nicht die Untersuchung macht gesund, sondern die Therapie. Die Anpassung der Lebensumstände um gesund zu bleiben, nicht kränker zu werden und den Verlauf einer schweren Erkrankung zu verzögern, spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Wo drückt der Schuh, wo liegt die Ursache für das gesundheitliche Problem?  Die verschiedenen Therapieoptionen, Dosierungen und die individuelle Anpassung von Medikamenten sind sehr wichtig. Die Entscheidung über        operatives oder nicht-operatives Vorgehen braucht einen genauen Informationsaustausch zwischen Arzt und Patient. Dafür ist ein langjähriges Arzt-Patienten-Verhältnis von großem Vorteil.
Wichtig ist das Einfühlungsvermögen auf Seiten des Arztes - das geht nicht in zwei Minuten.
Das moderne Gesundheitswesen mit Überbürokratisierung, Auflagen und fehlendem individuellen Betrachten des Patienten ist absolut kontraproduktiv in Bezug auf eine gute ärztlichen Behandlung.
Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen, welche den digital dokumentierten Fall in den Mittelpunkt stellt und nicht den Menschen mit seinen Beschwerden, Sorgen und Nöten, ist nach meiner Einschätzung gefährlich.
Informationstechnologie ist ein hervorragendes Hilfsmittel für die bürokratischen Abläufe in einer Praxis. Sie unterstützt bei der Zusammenführung von Informationen über den Patienten die Entscheidungsfindung für         medizinischen Maßnahmen. Die Idee einer Entscheidung über medizinische Maßnahmen durch künstliche Intelligenz ist der Einfalt von empathielosen Technokraten und Apparatschicks geschuldet.

Martin Grauduszus